CEFR-Level
Um Fremdsprachenkenntnisse realistisch beurteilen zu können, wurden von Organisationen und Behörden Kompetenzstufen eingeführt. Diese ermöglichen es, das Sprachniveau einer Person anhand bestimmter Kriterien in eine der vorgegebenen Kategorien einzuteilen. Allerdings sind die Kriterien bei den unterschiedlichen Einstufungssystemen nicht immer einheitlich und zudem für Laien oft nur schwer zu verstehen. Um dem entgegenzuwirken, wurde vom Europarat 2001 der sogenannte „Common European Framework of Reference for Languages“, kurz „CEFR“ (manchmal auch GER(S) für „Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen“), eingeführt.
Man unterscheidet beim CEFR anhand einfacher, nachvollziehbarer Kriterien zwischen den Kompetenzniveaus A (elementare Sprachverwendung), B (selbstständige Sprachverwendung) und C (kompetente Sprachverwendung), die jeweils noch einmal in Stufe 1 und Stufe 2 unterteilt sind. Für die jeweiligen Stufen gelten die folgenden Voraussetzungen:
Der Anwender kann einfach Sätze verstehen, die alltägliche Themen behandeln, und Fragen zu diesen Themen beantworten („Wo wohnen Sie?“, „Wie heißen Sie?“ etc.). Eine einfache Unterhaltung ist möglich, sofern der Gesprächspartner langsam spricht.
Der Anwender kann Gesprächen zu einfachen Themen folgen und sich in alltäglichen Situationen ohne Probleme auf einfache Weise verständigen. Aussagen über Themen aus dem persönlichen Umfeld (Ausbildung, Herkunft etc.) sind ebenfalls möglich.
Der Anwender kann sich in den meisten Alltagssituationen problemlos verständigen, sofern der Gesprächspartner Standardausdrücke verwendet, und zusammenhängende Aussagen über vertraute Themen treffen. Er kann die meisten Situationen bewältigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet. Zusätzlich kann der Anwender Aussagen über persönliche Dinge, wie Erfahrungen, Träume, Ziele und Ansichten einschließlich kurzer Begründungen machen.
Der Anwender kann die wichtigsten Inhalte von komplexen Texten und Aussagen verstehen, Gespräche über alltägliche Themen sind ohne Weiteres und ohne größere Einschränkungen möglich. Zudem kann der Anwender Aussagen zu einem breiten Themenspektrum machen und seine Ansichten dazu zumindest grundlegend erläutern.
Der Anwender versteht selbst komplexe Texte ohne größere Schwierigkeiten und kann dabei auch tiefergehende oder implizite Aussagen verstehen. Er kann die Sprache im gesellschaftlichen und beruflichen Leben wirksam und flexibel einsetzen. In Gesprächen kann er sich zu den meisten Themen vielfältig, strukturiert und klar ausdrücken, ohne dabei regelmäßig nach Worten suchen zu müssen.
Der Anwender kann Gesprächen zu praktisch allen Themen mühelos folgen und zu komplexen Sachverhalten detaillierte Aussagen machen. Er kann Informationen aus verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen zusammenfassen und dabei Begründungen und Erklärungen in einer zusammenhängenden Darstellung wiedergeben. Zusätzlich kann er sich spontan flüssig ausdrücken und erkennt auch feine Bedeutungsnuancen in der Sprache.
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